Kursangebot der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Strategien fürs Weltverändern

Termine

10.-12. November 2023     Berlin             Auftakt
08.-10. Dezember 2023     Hannover      Transformation: Geschichte & Theorie
16.-18. Februar 2024          Stuttgart       Macht & Gegenmacht
12.-14. April 2024               Würzburg      Strategie, Ziele & Verbündete
17. Mai 2024                        online             Kritische politische Ereignisse
07.-09. Juni 2024                Berlin             Kampagnen & Aktionen & Co.Lab

Bitte beachten: Die Orte stehen unter organisatorischem Vorbehalt endgültiger Verfügbarkeit!

In dieser Fortbildung beschäftigen wir uns mit den Grundsatzfragen von Reform und Revolution sowie aktuellen Transformationsdebatten, mit Modellen politischer Strategiebildung, mit praktischem Know-how zur Entwicklung von Kampagnen und Aktionen, mit (historischen) Beispielen erfolgreicher linker Politik und den eigenen Erfahrungen aus unseren Zusammenhängen. Wir stellen unsere konkrete politische Praxis ins Zentrum. Vor dem Hintergrund verschiedener theoretischer Ansätze und Modelle werden wir sie prüfen und weiterentwickeln.

Wie können wir eine emanzipatorische Dynamik anstoßen und unsere Praxis so gestalten, dass sie wirklich systemverändernd (transformatorisch) und mehrheitsfähig (hegemonial) werden kann? Welche unterschiedlichen Rollen und Phasen sind in großen Veränderungen wirksam? Wie können reale Verbesserungen bereits im Hier und Heute erkämpft werden und letztendlich zu einem ganz anderen Morgen führen?

Marc Amann, Stefan Kalmring und Ines Koburger teamen diesen Kurs.

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Infografik

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Zwei verbundene Kurse

Neben dem Kurs Strategien fürs Weltverändern! widmen wir uns im Kurs Organizing fürs Weltverändern! dem Machtaufbau von unten.
Beide Kurse sind miteinander verbunden, da sich erfolgreiche politische Bewegungen um beides kümmern müssen: Um Veränderungen umsetzen zu können, bedarf es einer funktionierenden politischen Strategie für Gesellschaftsveränderung sowie den Aufbau politischer Macht von unten!

Bewerbungsfrist: 04.06.2023

Wir starten mit einem gemeinsamen Auftakt beider Kurse in Berlin am 10.-12. November 2023. Wir treffen uns Alle zum Abschluss wieder in Berlin vom 7.-9. Juni 2024. Dort finden zuerst jeweils die letzten Module der beiden Kurse statt. Dann gehen wir gemeinsam ins Co.Lab (Collaboratives Laboratorium). Dort bieten wir Raum für Zusammenarbeit und Austausch.
Die Exkurse können von allen Teilnehmenden besucht werden. Die Teilnahme an mindestens einem dieser Workshops ist obligatorisch. Auf Wunsch können weitere besucht werden. In der Regel finden sie digital statt und werden gemeinsam mit Partner:innen aus dem linken Mosaik durchgeführt. Sie laden zu weiterer Vernetzung ein. Wir haben praxisrelevante Angebote für politisches Handeln entwickelt. Die Exkurse spannen einen breiten thematischen Bogen.
Die digitale Lernplattform wird von allen Teilnehmenden genutzt.

Wie wir arbeiten werden

  • Die Teilnehmer:innen entscheiden sich vorab für einen der beiden Kurse. Nach einem gemeinsamen Auftakt wird die Arbeit in den jeweiligen Bildungsangeboten beginnen. Bei den Exkursen und beim Co.Lab treffen sich Teilnehmende kursübergreifend wieder. Die Teilnehmenden haben zudem nach Absprache die Möglichkeit, zusätzlich bis zu zwei Seminare des jeweils anderen Kurses zu besuchen.
  • Das Lernmodell in den beiden Kursen beruht auf den Erfahrungen der Teilnehmenden. Entsprechend sind wir auf Eure Bereitschaft angewiesen, das Lernen aktiv mitzugestalten.
  • Wir unterstützen, dass sich auch zwei Personen aus einer Gruppe bewerben, um den Transfer des Gelernten in die Praxis zu stärken.
  • Wir bemühen uns bei der Zusammensetzung der Teilnehmenden, der Teamenden sowie der Kooperationspartner:innen um Pluralität, d.h. eine Ausgewogenheit an unterschiedlichen Organisierungshintergründen und gesellschaftlichen sowie politischen Positionen. Im Kurs Organizing fürs Weltverändern! wollen wir Mehrheiten von Teilnehmenden, die sich als FLINT* und BIPoC begreifen.
  •  Wir bemühen uns, unser Angebot möglichst barrierearm zu gestalten. Hier lernen wir als Organisator:innen und Trainer:innen noch. In dem Online-Formular zur Anmeldung fragen wir eure Bedürfnisse hinsichtlich Barrierefreiheit ab. Wir versuchen dann, so viel wie möglich umzusetzen.
  • Die Gestaltung eines Rahmens, der Lernen ermöglicht, ist für uns sehr wichtig. So wird es neben den Kurszeiten immer wieder Zeit und Gelegenheit für Entspannung, Rückzug und Zusammensein geben. Wir haben Orte gebucht, die sich für politisches Lernen eignen und handeln möglichst bewusst bei der Auswahl von Verpflegung, Materialien und Medien.
  • Für Projektideen, die entstehen, können wir uns auf Wunsch um fachliche und politische Berater:innen bemühen.
  • Für den Auftakt und den Abschluss/Co.Lab werden wir bei Bedarf eine Kinderbetreuung sicherstellen. Für die weiteren Präsenz-Termine der Fortbildungen und der Exkurse bieten wir an, individuell angepasste Lösungen zu finden.
  •  Zur Unterstützung der Kommunikation während der Kurszeit, als gemeinsamer Ort der Dateiablage sowie als Angebot kollaborativer Zusammenarbeit wird das Lernen durch einen digitalen Lernraum unterstützt.
  • Die Fahrtkosten zu den Seminaren können leider nicht erstattet werden. Wir regen zu einer selbstorganisierten solidarischen Umlage der Fahrtkosten an und wünschen uns, dass besonders Kosten für eine sichere Anreise umverteilt werden, wie z.B. ein gemeinsames Taxi vom Bahnhof zur Bildungsstätte für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder für BIPoC.
​Orte

Die Seminare werden an unterschiedlichen Orten stattfinden. So wollen wir der regionalen Verteilung der Teilnehmenden entgegenkommen und unterschiedliche linke Lern- und Veränderungskulturen einbeziehen.

Teilnahmevoraussetzungen

Du solltest unterschiedliche Ansätze im Sinne eines „linken Mosaiks“ wertschätzen können und die Gesellschaft grundsätzlich verändern wollen – beispielsweise im Sinne von ökologischer und sozialer Gerechtigkeit, Antikapitalismus, Menschenrechte oder radikaler Demokratie.
Der Kurs setzt die Bereitschaft voraus, Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen, sich aktiv einzubringen, kontinuierlich teilzunehmen sowie solidarisch miteinander umzugehen und die eigenen politischen Praktiken und Erfahrungen zu reflektieren.
Du solltest Erfahrungen aus einer sich links verstehenden politischen Praxis mitbringen und möglichst an verschiedenen Projekten, Aktionen oder Kampagnen mitgewirkt haben. Die Form deiner Organisierung kann sehr unterschiedlich sein – von selbstorganisierten Basisgruppen, Vereinen und Initiativen, bundesweiten Vernetzungen und NGOs über Stiftungen und Verbände bis zu Gewerkschaften und Parteien. Ansprechen möchten wir darüber hinaus Menschen, die bspw. in Wirtschaft, Wissenschaft, Schule oder politischer Kunst weltverändernd wirken.

Die Durchführung der vergangenen CAMPUS-Kurse hat gezeigt, dass die Vor- und Nachbereitung sowie persönliche Reflexion der einzelnen Seminare Zeit braucht. Nimm kontinuierlich und konzentriert an dem Programm teil, um dich später wieder gestärkt und umfassend in den politischen Alltag einmischen zu können.

Bewerbung/ Anmeldung

Eine Bewerbung zur Teilnahme an einem der beiden Kurse der Rosa-Luxemburg-Stiftung auf dem CAMPUS muss fristgerecht bis zum 4. Juni 2023 sein und erfolgt digital. Dafür haben wir ein Online-Formular über lamapoll bereitgestellt.
Unsere Kriterien für die Zusammensetzung der Kursgruppen sind vor allem politische Zugänge und Erfahrungen sowie eine möglichst vielfältige Gruppenkonstellation und die Verbindlichkeit der Teilnahme. Im Kurs Organizing fürs Weltverändern! wollen wir mehrheitlich Teilnehmende, die sich als FLINT* und BIPoC begreifen. Eine Entscheidung über deine Teilnahme wird vom Team des CAMPUS gemeinsam Mitte Juli 2023 getroffen und euch dann mitgeteilt.

Anmeldefrist: 04.06.2023


​Teilnahmebeitrag

Für die Teilnahme an einem Kurs wird ein Beitrag in Höhe von 600 € bzw. 350 € ermäßigt erhoben. Der Institutionenbeitrag für delegierende Arbeitgeber:innen liegt bei 1.000 € pro Person. Individuelle Anpassungen, z.B. bei Erwerbslosigkeit, sind möglich, eine Teilnahme soll keinesfalls am Geld scheitern. Bitte sprich uns bei Bedarf unbedingt an.
Im Teilnahmebeitrag sind die Durchführung der Kursseminare durch ein qualifiziertes Team, die Teilnahme an mindestens einem Exkurs sowie die Unterkunft und Verpflegung während der Präsenz-Termine enthalten, die nicht in Berlin stattfinden. Bei Terminen, die in Berlin stattfinden, sollten die Teilnehmenden die Übernachtung wenn möglich privat organisieren. Es werden von uns keine Übernachtungskosten getragen. Falls dies nicht möglich ist, sprecht uns bitte an, dann unterstützen wir Euch. Eine Verpflegung erfolgt jedoch in allen Fällen.

​Umfang/Zertifikat

Ein Kurs umfasst mindestens 105 Ausbildungsstunden. Über die tatsächlich belegte Anzahl von Ausbildungseinheiten und deren inhaltliche Schwerpunkte verleiht die Rosa-Luxemburg-Stiftung dir das Troublemaker-Zertifikat. Die Voraussetzung für den Erhalt eines Zertifikats ist der Besuch von mindestens 80 Prozent der Fortbildungszeit

Team des CAMPUS für weltverändernde Praxis

Marc Amann ist freiberuflich in der politischen Bildungsarbeit tätig zu kreativem Straßenprotest, zivilem Ungehorsam, Partizipation, solidarischen Ökonomien und gesellschaftlicher Transformation. Er versucht seine Lebenszeit nach der 4-in-einem-Perspektive von Frigga Haug auszurichten. Dafür bieten ihm gemeinschaftliche Formen von Wohnen, Sorgen und Arbeiten die Grundlage.

Emma You Biermann hat sich als Aktivist:in und Organizer:in bei Kampagnen gegen die Waffenindustrie, dem intersektionalen Aufbau der transnationalen Klimagerechtigkeitsbewegung und in der Körper-Heilungs-Arbeit engagiert. Emma ist queer-feministisch und able bodied Person of Colour.

Alice Hamdi ist Community Organizerin und queer-feministische cis-Frau of Colour. Sie ist seit über zehn Jahren in stadtpolitischen Bewegungen zu unterschiedlichen Themen aktiv und hat als Organizerin den Pflegestreik unterstützt. Für die „Bewegungsschule“ gibt sie Trainings für selbstorganisierte Gruppen und Organisationen.

Eva Jahnke ist für die Organisation von Bildungsveranstaltungen in der Rosa-Luxemburg-Stiftung zuständig. Ursprünglich kommt sie aus der Musikbranche, hat viele Jahre im SO36 in Berlin gearbeitet, auch privat immer Musik in verschiedenen Punkbands gemacht und Konzerte in verschiedenen Berliner Läden organisiert – ausschließlich im D.I.Y.-Bereich. Durch ihre langjährige Arbeit in selbstverwalteten Kollektiven (privat und beruflich) sind ihr jegliche Formen der Selbstorganisation bestens vertraut.

Stefan Kalmring treiben seit Jahren eine Reihe von Fragen um, die um die Aufgabe einer Erneuerung der politischen Linken kreisen. Wie sollte ein attraktives und lebensfähiges Zukunftsprojekt jenseits des Kapitalismus aussehen, das die großen Sackgassen des 20. Jahrhunderts vermeidet? Wie lässt sich Widerstand wirkungsvoll organisieren und gleichzeitig eine plurale Vielfalt im linken Feld lebendig gestalten? Er arbeitet als politischer Bildner in der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Ines Koburger verknüpft politische Bildung mit Medienarbeit und politischer Praxis. Sie ist weiß, weiblich sozialisiert und hat Philosophie studiert. Seit über 20 Jahren bewegt sie sich in verschiedenen politischen Strukturen und Bewegungen. Sie engagiert sich als Klimaaktivistin und ist in Berlin fest organisiert.

Mika Wodke führt betriebliche Kämpfe, macht Basisarbeit im Stadtteil, arbeitet zum Thema Migration und Arbeitsrechte und ist weiß, able bodied, cis und queer-feministisch. Birgitta ist Trainerin für Organizing und unterstützt mit der „Bewegungsschule“ soziale Bewegungen beim Basis- und Machtaufbau.

Ansprechpartner:innen und Kontakt

Wende dich bei Nachfragen oder wenn du Hilfe bei der Entscheidung oder Bewerbung brauchst bei Eva Jahnke oder Stefan Kalmring.

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komplette Ausschreibung
Infografik

Abkürzungserklärung:
FLINT* fasst geschlechtliche Identitäten und sexuelle Orientierungen zusammen, die hauptsächlich in unserer Gesellschaft Sexismus erfahren: Frauen, Lesben, Nicht-binär, Inter*, Trans.
BIPoC fasst die Selbstbezeichnungen von Menschen zusammen, die in unserer Gesellschaft Rassismus er-fahren: Schwarz (Black), Indigen, People of Colour.
cis bedeutet, ein Mensch identifiziert sich mit dem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht.
Die „Do it yourself“-Bewegung (D.I.Y.) ist geprägt von einem Bedürfnis nach Selbstermächtigung, Selbstorganisation und einem Misstrauen gegenüber etablierten Autoritäten.
Able bodied bedeutet, dass Körper und Psyche eines Menschen gesellschaftlich als gesund gesehen werden.